Da ich ein pragmatisch veranlagter Mensch bin, bin ich der Meinung, dass Polygamie durchaus einige Vorteile bringt, die einer monogamen Beziehung vorenthalten sind.
Es gibt keine Stelle in der Bibel, die Polygamie explizit missbilligt. Im Alten Testament gibt es mehrere Beispiele polygamer Beziehungen, in der ein Mann mehrere Frauen unterhielt.
Und genau in dem Wort „Unterhalt“ entspringt der Vorteil polygamer Beziehungen.
Unter Berücksichtigung damaliger Verhältnisse erlaubte Gott zum Zwecke des Schutzes und der Versorgung von Frauen diese Beziehungsart. Für Frauen waren Prostitution, Sklaverei und Hunger ansonsten die Alternative.Diese Art von Beziehung brachte den positiven Effekt der Vermehrung lt. Gottes Gebot
„ Seid fruchtbar und mehret euch…“ (1.Mose 9,7) mit sich.
Es wird aber ebenfalls darauf hingewiesen, dass viele Frauen Probleme verursachen werden. (5.Mose 17,14-20; 1.König 11,3-4)
Gott hat uns die Polygamie weder geboten noch verboten, lediglich zur „Problembehandlung zum Thema Schutz und Versorgung“ erlaubt, sie ist jedoch nicht ideal.
Im neuen Testament wird jedoch deutlich, dass die Ehe (die Beziehung zwischen einem Mann und einer Frau) Gottes ursprünglicher Plan war. Ansonsten wäre der Vergleich zwischen dem Verhältnis von Christus und seiner Gemeinde bzw. Ehemann und Ehefrau nicht haltbar.
Zum Thema Schutz und Versorgung der Frau sind polygame Ehen heutzutage nicht mehr notwendig. Oder doch?
Gewiss können sich Frauen heute selbst versorgen und schützen, so dass der damalige Grund für das Führen polygamer Ehen entfällt.
Die Selbstversorgung der Frau bringt jedoch aus meiner Sicht eine neue Problembehandlung mit sich, nämlich die zeitliche begründete Arbeitsteilung im familiären Bereich.
So werden Aufgaben der Frau von damals in Sachen Haushaltsführung und Kindererziehung heute mit dem Mann, dem Kindergarten und der Haushaltshilfe geteilt. Es stellt sich die Frage, ob wir tatsächlich dazu gewonnen haben oder die Konstellation nur verschoben wurde?
Was spricht für polygame Ehen in der Moderne?
Die berufstätigen Frauen könnten sich gegenseitig bei der Kinderbetreuung und -erziehung unterstützen, Kinder hätten ihre Geschwister als Spielkameraden und Helfer auf Augenhöhe, Jüngere könnten von älteren Geschwistern lernen.
Ebenso erfolgt in der Haushaltsführung eine Entlastung der einzelnen Frau durch die Gemeinschaft.
Selbst in sexueller Hinsicht kann die Bedürfnisbefriedigung des Mannes unter den Frauen aufgeteilt werden.
Auch in finanziellen Unterhaltsfragen entsteht mit diesem Familienmodell eine breitere Basis.
Vergessen sollten wir dennoch nicht, dass Gott polygame Ehen nur zur „Problembehandlung“ (Absicherung der Frau) erlaubt. Es ist doch viel mehr so, dass den Spagat den Frauen zwischen Beruf und Familie hinlegen, ein hausgemachtes „Problem“ ist, welches wir selbst in der Hand haben zu beheben, wenn wir uns an Gottes Wort zur Ehe halten. Die Ehe besteht zur Ehre Gottes, sie ist sein Abbild.
Antoynette